Zwischen Juli und August 1941 wurden mehrere hunderttausend Deutsche, die auf dem Territorium der Ukraine lebten, kollektiv der Feindeshilfe beschuldigt und nach Sibirien und Zentralasien deportiert. Ein Drittel von ihnen starb während der Deportation, in den Arbeitskolonnen des NKWD und in Sondersiedlungen an Hunger, Krankheit oder Überlastung. Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren und Frauen im Alter von 17 bis 55 Jahren wurden für die Arbeitsarmee („Trudarmee“) mobilisiert. Das Regime der Sondersiedlungen wurde 1955 abgeschafft, allerdings ohne das Recht, in die Heimatorte zurückzukehren. Das administrative Rückkehrverbot in die Ukraine wurde für die Deutschen erst am 9. Januar 1974 aufgehoben. Bis 1991 lebten mehr als 38.000 Deutsche in der Ukraine, was weniger als 5% ihrer Vorkriegsbevölkerung entspricht.
Im Rahmen der Vorbereitung zum 80. Jahrestag der Deportation der Deutschen aus der Ukraine und um die Erinnerung zu bewahren, haben wir Interviews mit deportierten Deutschen und ihren Nachkommen geführt. Im Jahr 2020 wurde mit Unterstützung des Ukrainischen Kulturfonds und in Kooperation mit MinimalMovie der Dokumentarfilm „Deportierte“ produziert. Die Premiere des Dokumentarfilms wurde am 22.08.2021 um 20:02 Uhr (Wiederholung am 29.08.2021 um 14:35 Uhr) im Fernsehkanal „UA: Крим“ ausgestrahlt. Möglich wurde dies dank der Zusammenarbeit zwischen dem Rat der Deutschen der Ukraine und Suspilne-TV.
Sehen Sie sich bitte den Dokumentarfilm „Deportierte“ (mit deutschen Untertiteln) auf unserem YouTube-Kanal an.